"Ein Genie beherrscht das Chaos!"
Ich glaube, dieser Satz stammt von Menschen, denen Strukturen und Regeln so stark übergestülpt wurden, dass sie als Erwachsene alles ablehnen, was damit zu tun hat. Wieviel Regelwerk hierbei zu viel ist, ist höchst individuell. Meine Tochter liebt Struktur, Regeln und Ordnung, ihr wird es nicht so schnell zu viel wie meinem Sohn.
Dabei können Regeln und Struktur so viel für uns tun.
Wie stark jemand sich an Regeln, Struktur und Ordnung gebunden fühlt oder nicht bzw. wie sehr jemand Regeln und Strukturen für sich nutzt, lässt sich meist leicht an seiner Sprache erkennen.


Woran erkennen wir diese Sprache?
Typische Sätze sind:
"Das macht man so!"
"Struktur und Ordnung gibt mir einen sicheren Rahmen und macht mich sehr produktiv."
"Ich liebe meinen Tagesplaner."
"Ich stehe auf Männer in Uniformen!"
"Wir müssen alle zusammenhelfen."
"Gottes Wort ist Gesetz."
"Ich engagiere mich in einem Verein."
In unserer Menschheitsgeschichte wurde eine zeit Lang so viele Regeln, Gesetze und aus heutiger Sicht unfaire und unnatürliche Hierarchien aufgestellt, dass die Menschen irgendwann dagegen rebellierten.
Luther war beispielsweise einer der ersten, der offen gegen die hierarchischen, "von Gott gegebenen" Strukturen und Regelwerke der Kirche anging. Es konnte nicht sein, dass einige wenige Menschen alle Macht über den großen Rest besaßen. So begann das Zeitalter der Aufklärung, der Logik und des Fortschritts. Vieles davon war nur möglich, weil Menschen Regeln gebrochen haben.
Wie geht die Integration?
Allerdings schaden wir uns selbst, wenn wir immer überall alle Regeln brechen wollen und Struktur, Ordnung und Gesetze aus purer Rebellion ablehnen. Wir verpassen dann die Schätze, die darin stecken.
Gleichzeitig geht es dennoch darum, sich selbst und die eigenen Kreativität nicht in Struktur und Verpflichtungen zu ersticken.
Wieder braucht es einen Mittelweg.
Die Lösung ist: Die Schätze nutzen und Unnützes weglassen
Ich war selbst auch lange Zeit so ein Rebell. Ich wollte jede Konvention brechen!
Wer braucht schon Regeln? Ich will Freiheit!
Dabei bin ich ehrlich gesagt auch froh, dass sich auf der Straße Menschen daran halten, bei Rot anzuhalten und erst bei Grün weiterzufahren. Ich bin froh darüber, dass es Gesetze gibt, die mich schützen und meine Freiheit gewährleisten. DIN Normen sorgen dafür, dass ich immer das richtige Papier für meinen Drucker kaufen kann. Und ich bin froh über meinen Google-Kalender, der mich regelmäßig an das erinnert, was ich sonst vergessen würde.
Wenn ich schreibe, bin ich eher spontan. Trotzdem habe ich inzwischen ein System entwickelt, dass mich regelmäßig an allen meinen Projekten arbeiten lässt.
Die Sprache der Regeln ist eine wertvolle und nicht wegzudenkende Sprache in unserem Alltag heute, die uns viele Möglichkeiten und Freiheiten schenkt, wenn wir ihre Schätze für uns entdecken und weglassen, was wir nicht mehr brauchen.
Wenn Du mehr dazu lernen bzw. die Sprache üben willst, empfehle ich Dir den Kurs "Berührend schreiben lernen", den Du im Kursbereich findest. In diesem Kurs kannst Du anhand einer Reise durch die 6 Bewusstseinsebenen jede Sprache mit einer Schreibübung vertiefen.