Einführungskurs
Herzlich Willkommen zu diesem kleinen Einführungskurs.
Sag mir, wie oft hattest Du schon das Gefühl, etwas eigentlich ganz klar gesagt oder geschrieben zu haben, aber der andere hört oder liest einfach etwas ganz anderes heraus?
Jetzt kann man natürlich einfach den Ball ins Feld des anderen zurückschlagen und sagen: Ist ja Dein Problem, wenn Du es falsch interpretierst!
Aber um ehrlich zu sein habe ich noch nie erlebt, dass darauf der andere besonders positiv reagiert. Warum sollte er auch bei so einer Du-Botschaft!
Die andere Möglichkeit: Sprachen lernen
Eine andere Möglichkeit ist es, zu überlegen, ob man vielleicht selbst gerade in einer Sprache spricht, die der andere nicht verstehen kann. Und ob man vielleicht noch eine andere zur Verfügung hat.
Umso größer das eigene Repertoire ist, desto gelassener kann man sich in der Welt bewegen.
Mit der Zeit erfasst man intuitiv, welche Sprache das Gegenüber spricht, der andere fühlt sich besser abgeholt und die Kommunikation verläuft ganz anders.
Wenn Du genau das lernen willst, bist Du in diesem Einführungskurs richtig.
Hier stelle ich Dir die Sprachen vor, die Menschen im Laufe ihres Lebens so sprechen, je nachdem auf welcher Bewusstseinsebene sie sich gerade befinden.
Wichtig ist mir noch vorauszuschicken, dass keine Ebene besser ist als eine andere, denn was die eine kann, kann die andere nicht und jede Ebene hat ihre eigenen Schätze!
Die Sprachen des Bewusstseins:
Sprache des Überlebens
Es gibt Momente im Leben, da fallen wir mehr oder weniger unvermittelt in unsere Überlebenssprache zurück.
Dazu zählen z.B. lebensgefährliche oder existenzbedrohende Situationen.
Diese Sprache kennzeichnet die Grundlage unseres Menschseins und ist nicht wegzudenken, denn uns allen kann es passieren, dass wir in solche Situationen kommen und uns Hilfe holen müssen.
Sprache der Magie
Die Sprache der Magie ist entstanden, als die Menschen versucht haben, sich erstmals die Welt zu erklären, aber noch keine rationalen Erklärungen dafür finden konnten.
So war also in jedem Baum und jeder Blume eine Fee oder Elfe, die Menschen waren umgeben von Naturgeistern und magischen Ereignissen, wie dem Sonnenauf- oder untergang.
Auch bei unseren Kindern erleben wir diese Sprache, wenn sie eintauchen in ihre Welt, in der der Teddybär noch reden kann, der beste Freund unsichtbar ist, sie auf Einhörnern über Wiesen reiten und das Gespenst im Schrank völlig real ist.
Bei erwachsenen Menschen finden wir Reste davon im Aberglauben, aber auch eine moderne Magie in der Esoterik, die weltweit sehr beliebt ist.
Sprache der Selbstverwirklichung
Die Sprache der Selbstverwirklichung entstand, als die "magische Sippe" zu eng wurde. Deren Mitglieder stellten fest, dass Magie nicht immer funktionierte, nicht alles was der Schamane prophezeite, wurde wahr.
Für manche Menschen wurde das Gefühl, in der Gruppe unterzugehen bzw. selbst nichts zu bedeuten, irgendwann unerträglich. Sie brachen aus.
Einige Menschen fingen an, sich gegen andere durchzusetzen, sich selbst radikal zu verwirklichen, gegen alle Widerstände im Außen eroberten sie sich ihre Welt. Oft auch mit roher Gewalt!
Eltern kennen diese Phase bei ihren Kindern, wenn diese außer "Nein" und "Ich will aber!" kaum einen anderen Wortschatz zu kennen scheinen.
Sprache der Regeln
"Ein Genie beherrscht das Chaos!"
Ich glaube, dieser Satz stammt von Menschen, denen Strukturen und Regeln so stark übergestülpt wurden, dass sie als Erwachsene alles ablehnen, was damit zu tun hat. Wieviel Regelwerk hierbei zu viel ist, ist höchst individuell. Meine Tochter liebt Struktur, Regeln und Ordnung, ihr wird es nicht so schnell zu viel wie meinem Sohn.
Dabei können Regeln und Struktur so viel für uns tun.
Wie stark jemand sich an Regeln, Struktur und Ordnung gebunden fühlt oder nicht, lässt sich natürlich auch leicht an seiner Sprache erkennen.
Sprache der Logik
Die Sprache der Logik und des Fortschritts spricht heute jeder. Selbst jene, die Konsum und Wissenschaft ablehnen, nutzen oft die Möglichkeiten der modernen Kommunikation, um dies kundzutun. Und sei es nur das jetzt schon fast altmodische Telefon. 😉
Kaum jemand kann sich heute dem noch entziehen. Jedes Kind wächst auf mit der Sprache der Logik, die auch die Sprache der Aufklärung ist.
Wir wissen, dass 3 mal 3 gleich 9 ist, auch wenn Pippi Langstrumpf das Gegenteil behauptet. Wir wissen, dass wir uns die Welt nicht immer machen können, wie sie uns gefällt, weil es nun mal Naturgesetze gibt.
Wir können heute in Flugzeugen den Luftraum erobern, aber mir ist noch kein Fall bekannt, in dem irgendeine Art von Manifestationstechnik es einem Menschen ermöglicht hätte, ohne fremde Hilfe zu fliegen.
Ob es dennoch möglich wäre, wenn wir die Grenzen der uns als Mensch zugrunde liegenden Denkmuster tatsächlich überwinden könnten... das weiß bis heute noch niemand sicher.
Sprache der Empathie
Vermutlich werden die meisten Leser dieses Kurses sich in dieser Sprache am meisten zu Hause fühlen.
Denn wenn wir die Sprache der Empathie sprechen, dann geht es immer um die Gemeinschaft, um das Wohl aller, um Toleranz und Mitgefühl, um Ganzheitlichkeit.
Viele würde sie auch die Sprache des Herzens, die Sprache der Verbundenheit, die Sprache der Liebe und der Versöhnung nennen.
Sie drückt ganz oft die Schönheit des Universums und der Natur, die Verletzlichkeit der menschlichen Seele und die Schöpferkraft des Miteinanders aus. Co-Creation ist ein moderner und gängiger Begriff dafür.
Die empathische Sprache baut Grenzen ab und schafft Win-Win-Momente.
Ein wahrer Schatz für die Menschheit!
Und genau hier liegt ihre Schwäche.
Sprache der Integration
Gibt es überhaupt eine eigene Sprache der Integration? Oder ist die Sprache der Integration eine bunte Mischung aus allem?
Wenn ich in einen Eimer alle Malfarben kippe, die es gibt und umrühre, dann sieht das im ersten Moment aus, wie ein schöner, bunter Regenbogen.
Wenn ich aber weiterrühre ergeben die Farben letztlich "ein „lichtloses“ Schwarz, weil das gesamte Spektrum absorbiert wird". (Quelle: Geo)
Anders ist es, wenn ich alle Farben des Lichtspektrums zusammenführe. Sie ergeben zusammen weißes Licht. Doch weißes Licht allein ist auch nicht unbedingt angenehmes Licht.
Ich möchte weder lichtloses Schwarz, noch blendendes Weiß.
Ich möchte bunte, leuchtende Farben.